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Sant Carles de Paralta (San Carlos) & Umgebung

Landeinwärts von Es Canar und Cala Llenya

Sant Carles Paralta (San Carlos)

Die kleine romantische Ortschaft Sant Carles ist ein paar Kilometer landeinwärts gelegen. Hier kommt man vorbei, wenn man nach Cala Llenya oder weiter nach Osten fährt. Im Zentrum der Ortschaft befindet sich die Kirche. Genaugenommen ist Sant Carles auch nur eine Kirche, noch 1950 bestand der Ort nur aus der Kirche, dem Friedhof und 4 weiteren Häusern. Die Menschen lebten damals über das ganze Land verstreut in Fincas. Heute ist der Ort etwas gewachsen, aber er ist immer noch klein.

Es gibt eine kleine Fußgängerstraße mit Geschäften und Cafés. In Sant Carles ist auch eine bekannte Bar, Anitas Bar. Die Bar gehört zu den ersten Häusern, schließlich hatte man ja nach der Kirche Durst. Sie hat durch die Hippiebewegung Kultstatus erlangt. Dieser rührt daher, dass in der Bar Postfächer sind. Die Post wurde nicht zu den einzelnen Fincas zugestellt, sondern nur in besagte Postfächer. Ein traditioneller Ibizenker bekam auch nicht viele Briefe, die Hippies waren aber darauf angewiesen, Geld von ihren Eltern geschickt zu bekommen. Deshalb mussten sie häufig in die Bar und sie entwickelte sich schnell zu einem Treffpunkt.

Las Dalias

Aus Richtung Santa Eulària kommend einen Kilometer vor Sant Carles liegt Las Dalias. Aus der 1954 gegründeten Bar entwickelte sich schnell mehr. Zunächst ein Tanz- und Festsaal für Einheimische. Schnell entdeckten die Eigner aber auch die Möglichkeiten des Tourismus für sich. Es wurden Konzerte veranstaltet, ein Hippiemarkt wurde gegründet und mehr. Der Markt und Events finden auch heute noch statt, es gibt verschiedene gastronomische Angebote vom Cafe bis hin zu einem hochklassigen Restaurant und auch die Diskothek Akasha ist in dem Komplex untergebracht.

S’Argentera

Eine historisch bedeutsame Stätte in der Nähe von Sant Carles, ist das ehemalige Bergwerk s’Argentera. Man kann es allerdings nichts besichtigen und von außen ist wenig zu erkennen. Dort wurde früher Galenit gefördert. Aus diesem Mineral, auch Glanzblei genannt, wird Blei und in geringeren Mengen Silber gewonnen.

Man geht davon aus, dass schon im 7. Jahrhundert vor Christus dort Bergbau betrieben wurde. Das gewonnene Material wurde auch zur Herstellung von Schmuck verwendet. Allerdings gestaltet sich die archäologische Forschung schwierig, da zum einen in historischen Schriften zwar häufig die Salinen erwähnt werden, der Bleibergbau, der wohl an mehreren Stellen auf Ibiza stattfand, hingegen nur selten. Zum anderen wurden in späteren Phasen des Abbaus die antiken Abbaustellen zerstört und nun ist das Gelände auch noch mit Bäumen und Sträuchern zugewachsen.

Deshalb konzentriert sich die Forschung darauf, Proben der Mineralien zu nehmen und chemisch zu analysieren. Ziel ist, Besonderheiten zu finden, die das dort abgebaut Blei möglichst eindeutig von dem anderer Abbaustätten unterscheiden. So könnte man herausfinden, wo das in S’Argentera hergestellte Blei weiterverarbeitet wurde und wie die antiken Handelsbeziehungen waren. Was sicher ist, ist das zwischen der Mitte des 19. Jahrhunderts und den 1920er-Jahren der Abbau intensiviert wurde, bis er schließlich unrentabel wurde.

Heute sind einige Freunde verlassener Orte dort unterwegs, aus Denkmalschutz- und Sicherheitsgründen ist davon allerdings dringend abzuraten, zudem gibt es dort nicht viel zu sehen.

Naherholungsgebiet Area recreativa de s‘Argentera

In der Nähe der ehemaligen Mienen gibt es allerdings ein nettes Naherholungsgebiet. In diesem kann man einen Spaziergang oder ein Picknick machen. Wege und Sitzbänke sind vorhanden. Es ist keine Attraktion, aber sicher eine gute Gelegenheit in der Natur zu sein.