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Ein Rundgang durch die Stadt außerhalb der Stadtmauern

Sa Penya, La Marina und S'Eixample

Los geht es am Rand der Hafenbucht unterhalb der Altstadt, dort wo das Denkmal für Seeleute (nicht Korsaren!) steht.

Sa Penya und La Marina – Zwischen Stadtmauer und Meer

Sa Penya und La Marina liegen unterhalb von Dalt Vila zwischen der Stadt­mauer und der Hafen­bucht. Die Viertel wurden gebaut, als im befestigten Teil der Stadt kein Platz mehr war.

La Marina ist das Viertel, das man zuerst erreicht. Hier gibt es viele kleine Geschäfte, von denen sich einige durch ihr originelles Sortiment an Kleidung und kunsthandwerklichen Gegen­ständen auszeichnen. Manche haben sich auch auf den Verkauf von auf der Insel hergestellten Produkten spezialisiert. Des Weiteren prägen Cafés und Restaurants das Viertel. Abends so um acht Uhr, wenn für spanische Maßstäbe die beste Zeit zum Einkaufen ist und viele Touristen zu Abend essen, wird es in der Saison richtig voll. Die Straßen sind meist Fußgänger­zonen oder zumindest verkehrs­beruhigt.

Direkt an La Marina schließt sich Sa Penya an. Die Grenze ist etwa auf der Linie zwischen Korsarendenkmal und dem Haupteingang zur Altstadt. Hier gibt es einiges zu sehen.

Die Hafenpromenade hat hier einen vorgelagerten Kai. An diesem legen nur die stolzesten der stolzen Yachten an. Der Kai ist offen zugänglich und es gibt sogar eine Aussichts­plattform, von der aus ein wunderschöner Blick auf die Altstadt in die eine Richtung und auf die Luxusyachten in den anderen Richtungen zu genießen ist. Beliebte Beschäftigung hier: Die Eigentümer der Superyachten im Internet recherchieren.

Auf der Hafenpromenade steht das Monument als corsaris (Monumento a los corsarios). Der Obelisk dient als Denkmal für die Korsaren der Insel, insbesondere Antoni Riquer. Korsar ist eine andere Bezeichnung für einen Piraten. Ibiza wurde in der Geschichte immer wieder von Piraten überfallen, aber von Ibiza aus starteten auch Piraten mit königlicher Genehmigung Expeditionen gegen feindliche Schiffe. Antoni Riquer war ein besonders berühmter Korsar, ihm gelang es 1806 ein übermächtiges feindliches Schiff zur Kapitulation zu zwingen.

Zwischen Uferpromenade und dem Haupttor der Altstadt, dem Portal de ses Taules, befindet sich noch der Mercat Vell (Mercado Viejo). In der kleinen, überdachten Halle können Obst und Gemüse erworben werden.

Weiter geht es nach Sa Penya. Abgesehen von der Uferpromenade sind die Straßen hier extrem eng und verwinkelt. Dem Wasser folgend gelangt man vorbei an tagsüber meist geschlossenen Bars zum seeseitigen Ende der Hafenanlage. Auf der Hafenmauer kann man entlang spazieren und das Panorama genießen.

Parallel zur Hafenpromenade verläuft die Calle de la Virgin, auch bekannt alle Carrer de la Mare de Déu. Tagsüber ist es in der Gasse ruhig, ganz im Gegensatz zu den Nachtstunden. In dem Viertel gibt es als Sehenswürdigkeit das Casa Broner. An dieser Stelle der Stadt ist es allerdings sinnvoll in Nähe der Hafen­promenade zu bleiben. Die Gegend ist übel beleumundet und da es sehr eng ist, dringt man schon durch Vorbeigehen unweigerlich in die Privatsphäre der Bewohner ein. Einen Aufgang nach Dalt Vila gibt es übrigens nicht.

Für den Rundgang bleibt uns also nichts anderes übrig, als zurück zu gehen, mindestens bis zum Portal de Ses Taules und von dort nach Dalt Vila oder ganz zum Ausgangspukt und von dort weiter nach S'Eixample.

S'Eixample – der funktionale Kern der Stadt

S'Eixample ist der neuere Teil der Stadt, der ab dem Ende des 19. Jahrhunderts herangewachsen ist.

An der Grenze zwischen alter und neuer Stadt befindet sich der Passeig de Vara de Rey. Der Platz wurde kürzlich neu gestaltet. In der Mitte des Platzes steht eine Statue des namensgebenden Joaquín Vara de Rey, geboren 1840 in Ibiza. Er ist bekannt für sein Heldentum in Kuba während des Spanisch-Amerikanischen Kriegs. Er verteidigte die Stellung El Caney im Jahre 1898 mit 550 Mann gegen die etwa 20-mal so starken Truppen der US-Army. Auch wenn die Schlacht fast unweigerlich zur Niederlage führte, zogen er und zwei seiner Söhne den Heldentod der Kapitulation vor.

Die Skulptur wurde 1904 von dem katalanischen Bildhauer Eduard Batiste Alentorn geschaffen.

In der Nähe, etwas weiter Richtung Stadtmauer, befindet sich ein weiterer Platz, der Plaça del Parc. Dort gibt es viele kleine Cafés, die zum Verweilen einladen.

Als bedeutende Sehenswürdigkeit in der näheren Umgebung ist der Puig des Molins mit der Nekropole und dem dazugehörigen Museum zu nennen. Für die An- und Abreise ist natürlich der Busbahnhof von Bedeutung, dieser befindet sich in der Avinguda d'Isidor Macabich. Diese Straße erreicht man, wenn man der Verlängerung der Hafenpromenade unterhalb der Festung landeinwärts folgt.

Von besonderem touristischem Interesse ist die Anlegestelle der Fähren nach Formentera, diese befindet sich an der Innenseite der Hafenbucht. Ansonsten gibt es in S'Eixample Geschäfte und Büros von Dienstleistern, wie man sie üblicherweise auch in anderen mittelgroßen Städten findet. Teilweise sind die Geschäfte Filialen bekannter spanischer und internationaler Ketten, andere hingegen wirken inhabergeführt. Hier erlebt man das ganz normale städtische Leben.

Zu einer mediterranen Stadt gehört eine Markthalle. Außer der alten Halle nahe des Portal de ses Taules' gibt es die weitaus größere in S'Eixample, sie beherbergt den Mercat Nou. In der 1978 eröffneten Markthalle gibt es eine große Auswahl an Obst und Gemüse, ein reichhaltiges Angebot an Metzger­waren, alle erdenklichen Fische und noch einiges mehr.