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Siedlungsstruktur

Das Leben findet rund um die Kirche statt

Die Stadt der Insel- Ibiza-Stadt

Die einzige Siedlung, die schon lange als Stadt bezeichnet werden kann, ist Ibiza-Stadt. Ihre Lage ist nach Maßstäben früherer Zeiten günstig. Es gibt eine tief in das Land eingeschnittene, aber nicht zerklüftete Bucht. Zur Nordseite hin ist das Land nur flach ansteigend. Auf der Südwestseite der Bucht gibt es einen freistehenden Berg, von dem aus das Meer gut überblickt werden kann und auch der Blick in das Landesinnere weit reicht. Der Berg eignete sich gut, um zu einer Festung ausgebaut zu werden. Mit Wurfgeschossen und später Kanonen konnte die Hafeneinfahrt gut unter Beschuss genommen werden. Die Lage auf der Südseite ist günstig für Fahrten in Richtung Karthago oder Rom.

Die Lage auf dem Berg dürfte aber gerade in früheren Zeiten das Leben schwer gemacht haben: Lebensmittel, Waren, alles musste mühsam den Berg hinauf transportiert werden. Aber die Menschen scheinen den Sicherheitsaspekten Vorrang eingeräumt zu haben. Auch wenn die Herren über die Stadt mehrfach gewechselt haben, der Standort hat sich bewährt. Die anderen heute zu Städten herangewachsenen Siedlungen auf Ibiza, Sant Antoni und Santa Eulària schafften es in vortouristischer Zeit nur, sich zu Fischerdörfern mit festungsartigen Kirchen zu entwickeln. Die topografische Lage der Orte weist zwar ansatzweise ähnliche Merkmale wie die oben bei Ibiza-Stadt beschriebenen auf, aber sie sind weder so ausgeprägt noch in so günstiger Kombination.

Streusiedlungen auf dem Land

Auf dem Land lebten die Menschen auf verstreuten Bauernhöfen. Das war recht praktisch, da der Weg zum Arbeitsplatz auf den Feldern recht kurz war. Hier und da wurden Wehrkirchen errichtet, die nicht nur als Ort der Religionsausübung dienten, sondern auch als Zufluchtsort bei Piratenüberfällen.

Hier versammelte sich am Sonntag die Bevölkerung und die ansonsten verstreut lebenden Menschen konnten ihre sozialen Kontakte pflegen. Da Beten hungrig und durstig macht, siedelten sich auch Gaststätten in der Nähe der Kirchen an, weitere Geschäfte und Einrichtungen folgten. Die Wege richteten sich auf die Siedlungen aus. Bevor die Siedlungen allerdings richtig groß werden konnten, folgte die Siedlungsentwicklung neuen Anforderungen denen des Tourismus. So kommt es, dass viele Siedlungen um die Kirchen im Landesinneren auch heute nur ein paar Dutzend Häuser umfassen.

Die Siedlungen werden mit dem Namen der Kirche bezeichnet. So ist zu erklären, dass fast jeder Ort auf Ibiza nach einer oder einem oder einer Heiligen benannt ist und somit den Namenzusatz Sant oder Santa trägt. Touristische Siedlungen

Im Zuge der touristischen Erschließung wurde das Vorhandensein eines Strandes ausschlaggebend für Bautätigkeit. Um Ibiza Stadt, Sant Antoni und Santa Eulària wurden Hotelanlagen angelegt. Im Umfeld vieler kleinerer Strände wurden Clubanlagen und Ferienhaussiedlungen gebaut. So entstand das Ibiza, das heute bekannt ist.

Industrie und Gewerbe

An den beiden großen Straßen die den Flughafen und Sant Antoni mit Ibiza-Stadt verbinden, sind in den letzen Jahrzehnten einige Gewerbegebiete entstanden. Es handelt sich dabei überwiegend um Betriebe, die in einem Zusammenhang mit Tourismus stehen. An Endkunden mit Bungalow und Boot richten sich die Bau- und Möbelhäuser, Swimmingpoolausstatter, Bootswerften und andere Handels- und Handwerksbetriebe. Aus den dem touristischem Endprodukt vorgelagerten Wertschöpfungsstufen sind Lebensmittelgroßhändler, Wäschereien, Bauunternehmen und Baumaschinenhändler stark vertreten.

Größere Industrieanlagen gibt es auf Ibiza keine. Im Bereich des Abbaus von Bodenschätzen sind die Steinbrüche zu nennen. Sichtbarster Vertreter ist der Steinbruch nördlich des Flughafens. Die andern dieser nicht gerade kleine Anlagen liegen versteckt und fernab des touristischen Betriebs.

Ebenfalls dem Abbau von Bodenschätzen dienen die Salinen. Hier geht die Gewinnung von Salz mit der Existenz eines einzigartigen Ökosystems einher.