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Archäologie und Geschichte im Westen

Auf den Spuren der Vergangenheit

Im Westen Ibizas finden sich zwei wichtige Zeugnisse der Vergangenheit.

Sa Caleta

Ein bedeutender archäologischer Fund ist die Phönizische Siedlung Sa Caleta. Sie befindet sich ein paar Kilometer westlich vom Flughafen auf einer kleinen Landzunge. Der Wind weht hier meist kräftig und die Brandung ist stark.

Sa Caleta war die erste städtische Siedlung auf Ibiza. Sie wurde von den Phöniziern im 8. Jahrhundert vor Christus errichtet. Allerdings wurde sie schon gut 100 Jahre später wieder aufgegeben und stattdessen wurde an der Stelle von Ibiza-Stadt eine Siedlung erbaut. Sa Caleta erstreckte sich über eine Fläche von 5 Hektar und beherbergte 800 Menschen.

Sichtbar sind heute Mauerreste dieser Siedlung. Die Besucher werden allerdings durch einen Zaun davon abgehalten, der Siedlung zu nahe zu kommen. Der sichtbare Teil der Siedlung wurde in den 1980 und 1990er Jahren ausgegraben. Er ist nur ein kleiner Teil der ursprünglichen Siedlung. Die Brandung hat in den mehr als zweitausend Jahren rund 50 Meter der Landzunge abgetragen, darunter auch mit der Siedlung bebaute Teile.

Der Fund wird als herausragendes Zeugnis der Phönizischen Kultur in Hinblick auf die Qualität und die Größe angesehen. Deshalb ist Sa Caleta eins der vier Kultur- und Naturgüter, die zur Ernennung von Ibiza zum Weltkulturerbe führten.

Ses Païses de Cala d'Hort

Entlang der Straße, die die Gegend um den Cala d'Hort mit Cala Vedella verbindet (PMV 803-1), zweigt ein Schotterweg ab, der zu den archäologischen Ausgrabungsstätten Ses Païses de Cala d'Hort führt. Der Schotterweg teilt sich recht bald. Rechts geht es zu einer Ausgrabungsstätte, in der die Reste einer Phönizisch-Römischen Siedlung zu sehen sind. Sie wurde vom 5. Jahrhundert vor Christus bis in das 7. Jahrhundert nach Christus in der Phönizischen und Karthagischen Epoche Ibizas bewohnt. Sie wurde im 5. Jahrhundert nach Christus von den Vandalen zerstört, die Byzantiner besiedelten sie wieder und schließlich wurde sie ganz aufgegeben.

Archäologen konnten teilweise den in den freigelegten Strukturen erkennbaren Räumen Funktionen und Epochen zuordnen. Es wurde in der Siedlung Olivenöl hergestellt und gelagert und es gab entsprechende Pressen und Lagerräume für das Öl.

Dem Schotterweg nach links folgend gelangt man zu einer Nekropole. Sie wurde 1917 entdeckt. Hier finden sich zehn in Höhlen angelegte Grabmale aus punischer Zeit und zwei größere Gräber aus der römischen Epoche. Auf dem Gelände befindet sich eine Außenstelle des Museu d'Etnografia d'Eivissa. Dort ist mehr über Gelände und Kultur zu erfahren.

Hinweis: Die Öffnungszeiten des Museums sind unklar.

Kirche und Kloster Es Cubells

Aus neuerer Zeit stammt die kleine Kirche von Es Cubells. Neben der Kirche steht eine Büste des Karmelitermönches Francis Palau y Quer. Dieser gründete auch ein Kloster, das sich in der Nähe der Kirche befindet. Francis Palau y Quer ist der Mönch, der als Einsiedler einige Zeit auf Es Vedrà verbrachte. Er lebte von 1811 bis 1872. Bevor er nach Ibiza kam, hatte er eine Katechismusschule gegründet, deren Lehren den Mächtigen missfielen. Darauf hin wurde er für 6 Jahre verbannt- so kam es zu seinem Aufenthalt auf Ibiza. Anschließend kehrte er auf das Festland zurück und wirkte dort weiter. Er wurde 1988 von Papst Johannes Paul II selig gesprochen.